X:8 T:Es ritt ein Ritter C:m\"undlich überliefert C:Sammlung Karl Horak O: Vors.: aus Gro\ssm\"urbisch S: Aufz.: Karl Horak S: Sig.: BVLA Mappe 2/6 M:6/8 L:1/8 K:G B| G2B G G B/ B/|A2 c A2 B | G2 B G2 B/ B/| A A c A2 B| G2 B G G B|A2 c A2 D| G G G G D G| B2> G4 B/ B/ | B c B B A F |A2> G4 |] w:1.~Es ritt ein Rit-ter durch einen fin-stren Wald, sie rit-ten vor ei-nen Ha-sel-nuss-strauch, dort sit-zen zwei bis drei Tur-tel-taubn, die Tur-tel-taubn, die so sch\"on gir-ren, sch\"o-ne Jung-frau, lass dich nicht ver-f\"uhr-en W:2. Was gehn uns denn deine drei Turteltaubn an, W:wir m\"ussen den Weg noch weiter zuschaun, W:wir m\"ussen jetzt zu den Gebrinnen, wo Blut und Wasser herinnen. W: W:3. Ei Maderl, was bedauerst dus, W:bedauerst dus deinen stolzen Mut? W:Mir bedauert nicht dein stolzer Mut. W:Wir bedauern nur diese Gebrinnen, wo Blut und Wasser herrinnen. W: W:4. Ei bitt, erlaub mir nur dreimal zu schrein; W:Dreimal zu schrein erlaub ich dirs gern, ist niemand im Walde, der dich k\"onnt h\"orn. W: W:5. Den ersten Ruf, sie war so dumm, W:rief sie ihrer Mutter zu. W:Liebste Mutter, komm hilf uns beiden, sonst stirb is im stockfinstern Wald. W: W:6. Den zweiten Ruf, sie war so dumm, W:rief sie ihrem Vater zu. W:Liebster Vater, geh, komm hilf uns beiden, sonst stirb is im stockfinstern Wald. W: W:7. Den dritten Ruf, sie war so dumm, W:rief sie ihrem Bruder zu. W:Liebster Bruder, geh, komm hilf uns balde sonst stirb is in Ritters sein H\"ande. W: W:8. Der Bruder war ein J\"agerssohn, W:der die V\"oglein schia\ssen kann. W:Er hie\ss sein H\"undlein schweigen und h\"ort sein Schwesterlein schreien. W: W:9. Er lief wohl \"uber Berg und Tal W:und schie\sst den Ritter in Donner und Knall. W:Ei Schwester, tu hacken und bauen, kein Ritter darfst nimmermehr trauen.